DIGITAL HUB
WORMS

Social Media Marketing – Der Talk – Tim Wiedemann

Auf die Plätze – fertig – Post! Social Media Marketing ist für viele Unternehmen heutzutage unerlässlich und hilft ihnen bei der Erreichung ihrer Ziele. Doch wir wollen es genau wissen! Wie wird Social Media Marketing in Firmen eingesetzt und wo liegen die Schwerpunkte? Jedes Unternehmen kann sich von anderen differenzieren, sei es durch das Tätigkeitsfeld, die Mitarbeiter oder sonstige Besonderheiten.

 

Heute im Gespräch Tim Wiedemann, Geschäftsführer der IHK für Rheinhessen, Worms. In seiner Tätigkeit vertritt der über 7.000 Unternehmen, die der IHK im Raum Worms angeschlossen sind. Als starke Stimme der Wirtschaft setzt er sich unter anderem für einen erfolgreichen Standort Worms ein und initiiert spannende Projekte wie zum Beispiel den Digital Hub Worms.

In unserem Talk verlassen wir heute etwas die Social Media Welt und tauchen ein die Entwicklung der Stadt Worms, die Möglichkeiten der IHK in Bezug auf die Digitalisierung und in welcher Form hier die IHK Schützenhilfe geben kann.

 

 

Social Media Talk mit Tim Wiedemann

Der Digital Hub Worms ist das neue Projekt, welches in Worms unter anderem junge Start-ups an den Start bringen und in Teilen die Digitalisierung fördern soll. Wie ist der aktuelle Stand, und welche Meilensteine sollen mittelfristig erreicht werden?

Wir haben die Vorarbeiten für den Digital Hub soweit abschließen können und einen Trägerverein gegründet: Digital Hub Worms e.V.. In diesem Verein versammeln sich die insgesamt 20 Initiatoren des Projekts, dazu die Stadt Worms, die IHK Rheinhessen, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft und die Hochschule Worms. Als eingetragener Verein haben wir nun einen hauptamtlichen Geschäftsführer gefunden und freuen uns darauf jetzt zu starten. Die ersten Start-ups werden zeitnah einziehen und am 01. September feiern wir unser offizielles Opening.

Wichtig ist es uns, Start-ups für unser Projekt zu begeistern und Ihnen die Vorteile unseres Digital Hubs näherzubringen. Beispielsweise werden Events veranstaltet, um die Start-ups mit etablierten Unternehmen zusammenzubringen, und vieles mehr.

Welche Firmen unterstützen aktuell die Initiative des Digital Hubs?

Wir haben eine bunte Mischung an Unternehmen, die an das Konzept „Digital Hub“ genauso glauben wie wir. Firmen aus der Industrie, Chemie, Maschinenbau, Logistik, aber auch Dienstleister sind mit dabei. Wir legen großen Wert darauf, die beteiligten Unternehmen in das Projekt mit einzubinden und sie an der Zukunft des Digital Hubs zu beteiligen – denn am Ende bauen wir hier etwas auf, was es so noch nie gab, und das lebt mit der Beteiligung und den Bedürfnissen der Unternehmen.

Es ist auch stets jedes Wormser Unternehmen eingeladen, sich mit der Idee hinter dem Digital Hub vertraut zu machen und sich zu engagieren.

Gibt es bereits konkrete Anfragen von Wormser Start-ups?

Wir haben die ersten Rückmeldungen bekommen und Gespräche geführt, und es gibt auch Start-ups, die konkret zum Start Teil des Digital Hubs sein möchten. Wir akquirieren aktuell bereits bestehende Start-ups, die in den Stadtgebieten untergebracht sind und sich räumlich umorientieren und verändern möchten. Im Anschluss gehen wir auch initiativ auf neue Gründerinnen und Gründer, zum Beispiel der Hochschule Worms, zu und versuchen, sie für das Projekt zu gewinnen.

Wir haben am Standort Worms gleich mehrere Vorteile für die jungen Unternehmer. Ein erstaunlicher Vorteil des Digital Hubs in Worms ist die starke Beteiligung unserer Initiatoren. Diese breite Trägerschaft der Unternehmen findet man in keinem Start-up-Inkubator in der Metropolregion, dass so viele mittelständische Unternehmen engagiert sind und man den engen Draht zu den verschiedenen Vorständen hat, hier sein Produkt platzieren kann und auch Kooperationschancen hat.

Hinzu kommt der Vorteil des bezahlbaren Wohnraums in Worms, vergleicht man das mit anderen großen Städten in der Nähe.
Insgesamt bietet Worms auch in Verbindung mit der Hochschule einen guten Ort für Gründerinnen und Gründer.

Welchen Herausforderungen stellen sich Ihrer Meinung nach Unternehmen, die sich jetzt mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen?

Ich glaube, die Herausforderungen der Start-ups ähneln sich in ihren Schwierigkeitsgraden, jedoch unterscheiden sie sich je nach Branche des Unternehmens. Besonders bei industriellen Produkten stehen z. B. Fragen wie die der Industrie 4.0 und des Predictive Maintenance im Raum, und genau hierfür bietet der Digital Hub eine Plattform: Sich einerseits untereinander austauschen und Erfahrungen zu berichten, andererseits durch regelmäßige Infoveranstaltungen den Gründerinnen und Gründern neue Möglichkeiten oder Lösungen für ihre Probleme zu liefern.

Wie kann hier die IHK für Rheinhessen Unternehmen unterstützend unter die Arme greifen?

Wir haben hier auf verschiedenen Ebenen die Chance, Unternehmen im Bereich Digitalisierung zu unterstützen. Mit der Volkshochschule Worms haben wir einen Kurs mit dem Namen „Digitale Schlüsselkompetenzen“ aufgesetzt, und dieser soll für Mitarbeitende genutzt werden, welche nicht im digitalen Zeitalter aufgewachsen sind. Diese besitzen zumeist viel Know-how, und lernen hiermit, es im Unternehmen digital zu verknüpfen und festzuhalten.

Des Weiteren haben wir verschiedenste Informationsveranstaltungen und den IHK-hub, dort informieren wir zu allen möglichen Themen wie E-Commerce, digitales Büro, Social Media, alles was man sich im digitalen Bereich vorstellen kann. Und ich muss ganz klar sagen, Digitalisierung ist mit etwas Social Media Präsenz und einer laufenden Homepage nicht getan. Und wer das denkt, wird schnell merken, dass man von anderen Unternehmen auf kurze und lange Sicht abgehängt wird.

Sind die Kurse kostenfrei oder sind die Unternehmen hier mit einem finanziellen Aufwand beteiligt?

Die Kurse in der Volkshochschule sind kostenpflichtig, jedoch gibt es hier auch Fördermöglichkeiten für die eigenen Mitarbeiter. Unsere IHK-hub Veranstaltungen sind kostenlos, vor allem die Webinare, und wir versuchen an dieser Stelle möglichst kostenneutral Angebote zu machen. Besonders KMU haben einen hohen Digitalisierungsbedarf, um gegen große Firmen auf dem Markt bestehen zu können – und genau hier können wir die Hilfestellung bieten.

Die Digitalisierung macht natürlich auch nicht vor den Innenstädten halt. Welche Entwicklungsprozesse und Chancen für die Zukunft sehen Sie hier?

Ich glaube, wir müssen die positiven Faktoren von Digitalisierung sehen und vor allem dort auch an verschiedenen Stellen nutzen, und auch hier gilt: Genau reingucken und die passenden und guten Lösungen finden. Schauen wir uns das Thema Mobilität an: Die Erreichbarkeit der Innenstadt ist immer ein Thema, genauso wie die Parkmöglichkeiten bis hin zur Logistik. All diese Punkte können durch smarte Lösungen, seien es z. B. Parkraumüberwachung, Sensoren für Parkplätze, Bereitstellung von Informationen via Smartphone etc, erleichtert werden.

Natürlich geht es auch darum, den Händlerinnen und Händlern in der Innenstadt Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man sein Schaufenster erweitern kann. Wie kann ich einen Onlineshop betreiben, bzw. wie kann ich die digitalen Möglichkeiten auch auf meiner Fläche nutzen, sodass ich den Kunden im Laden ein optimales Kundenerlebnis geben kann, ohne alle Produkte stets im Laden haben zu müssen, und sie das Produkt im Anschluss auch bei mir kaufen und nicht später online.

Die Innenstadt ist ein Raum, an welchem Menschen zusammentreffen und dennoch Ihr Smartphone immer bei sich tragen. Hier wäre die Überlegung, ein flächendeckendes WLAN zu etablieren, um verschiedene Angebote der Stadt sowohl für Einheimische als auch Touristen überhaupt umfänglich nutzen zu können.

Doch bei all den Ideen muss auch die finanzielle Grundlage stimmen, und wenn wir als Gesellschaft sagen, wir wollen funktionierende Innenstädte, dann müssen wir investieren. Das bedeutet, der Kommune müssen genügend Mittel bereitgestellt werden, so dass Ideen umgesetzt werden können.

Nun haben wir in Worms an dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ teilgenommen und werden 2,6 Mio. Euro einwerben. Dann werden wir Ziele ansteuern wie das flächendeckende WLAN, Projektionen, interaktive Displays, und hierdurch digitale Elemente in die Stadt bringen.

Wir stehen erst am Anfang der digitalen Reise in der Wormser Innenstadt, aber in den kommenden Monaten und Jahren steht uns einiges bevor.

Wo sehen Sie Potenziale, um auch auf der Verwaltungsebene der Stadt Vereinfachungen für Unternehmen in Bezug auf die Bürokratie zu schaffen (E-Government, digitale Verwaltung)?

In Deutschland gibt es das Online – Zugangsgesetz, und die Grundidee dahinter ist total gut. Hier wurde mal definiert, was es für behördliche Leistungen gibt, und diese müssen digitalisiert werden. Jetzt beobachten wir das natürlich intensiv und stellen immer wieder fest, dass dort die Digitalisierung sehr schleppend vorangeht.

Eine Digitalisierung der Bürokratie hat nicht nur Vorteile für Bürger, sondern es können auch Prozesse in den Behörden und Unternehmen optimiert werden. Besonders durch Corona mussten wir plötzlich auf online umsteigen und diese Wendung brachte vielen Firmen jetzt eine riesige Zeitersparnis, da viele Dinge nun online abzuwickeln sind. Aus der Not heraus mussten in kürzester Zeit digitale Lösungen gefunden werden, was uns einen Schritt näher ans Ziel brachte.

Digital Hub Worms

Sie setzen sich intensiv für einen starken Wirtschaftsstandort Worms ein. Kann die duale Ausbildung ein Hebel sein, um dem umfassenden Fachkräftemangel entgegenzutreten?

Das Thema Fachkräftemangel ist allgegenwärtig und es gibt Unternehmen, die mehr arbeiten und mehr Geschäft machen könnten, aber ihnen fehlen schlichtweg die Mitarbeiter. Und an dieser Stelle greift das Konzept der dualen Ausbildung. Wir müssen den Schülern und Eltern nun klarmachen, dass die duale Ausbildung eher eine berufliche Rampe ist, als eine Sackgasse. Nach seinem Abschluss ist man nicht auf einen bestimmten Beruf festgelegt, es kann also durchaus noch studiert werden oder man hängt einen Techniker dran und hat dennoch etwas Sicheres in der Tasche.

Es liegt jetzt an uns als IHK, an allen Unternehmen, an der Politik und der Gesellschaft, daran zu arbeiten und zu sagen: Die duale Ausbildung ist der Top-Start. Besonders für Jugendliche mit Abitur ist die duale Ausbildung meines Erachtens sehr interessant und sollte unbedingt in Betracht gezogen werden.

Fachkräftegewinnung bzw. der Rekrutierungsprozess vieler Unternehmen besteht im Jahr 2022 aus der aktiven Ansprache von potenziellen Mitarbeitern via Social Media. In welcher Form nutzt die IHK für Rheinhessen diese Plattformen?

Wir haben vor Wochen begonnen darüber nachzudenken, wie wir uns auf den Plattformen als IHK darstellen wollen, und wir haben uns für eine Personalisierungsstrategie entschieden. Das bedeutet, unsere Führungskräfte sind ebenfalls auf LinkedIn und teilweise Twitter sichtbar, und es wird strategisch überlegt, welche Inhalte erst über die Hauptseite geteilt und welche zunächst über die privaten Profile gepostet werden.

Man muss als Unternehmen Sichtbarkeit auf den sozialen Netzwerken schaffen, und das tun wir, indem Stellenanzeigen gepostet werden und wir uns als abwechslungsreicher und guter Arbeitgeber präsentieren. Denn ein interessierter Bewerber schaut sich neben der eigentlichen Stelle auch das Unternehmen selbst auf den Kanälen an, und hier müssen die ersten Eindrücke stimmen.

Für das Thema Ausbildung sind wir hauptsächlich auf Instagram mit verschiedenen Kanälen aktiv, um eine möglichst junge Zielgruppe anzusprechen. Und wenn es um junge Zielgruppen geht, darf auch TikTok nicht ausgelassen werden, hier ist unter anderem ein junger Mitarbeiter bei uns zuständig. Ich glaube, so müssen wir an die Themen heutzutage herantreten: Social Media funktioniert dann am besten, wenn die Leute, die es nicht nutzen, auch nicht verstehen. Denn das ist auch nicht die Zielgruppe und man muss die Freiheit den Leuten geben, die die Zielgruppe verstehen oder auch Teil der Zielgruppe sind. Bei TikTok sehen wir für unseren Account hohe Interaktionen, so wie für die anderen Kanäle auch, und diese Reichweite wollen wir nutzen, um den Jugendlichen die Möglichkeit einer dualen Ausbildung näherzubringen.

Jedoch ist das ein schmaler Grat, denn Instagram und TikTok sind weniger dafür gemacht, sich mit ernsthaften Inhalten zu beschäftigen, deswegen muss man ernsthafte Inhalte weniger ernsthaft machen.

Gibt es Schulungs- oder Trainingsangebote seitens der IHK für den Umgang mit Social Media?

Wir machen über den IHK-hub regelmäßig Webinare und Veranstaltungen. Jedoch muss ich sagen, wir haben als IHK Worms kein sonderlich breites Weiterbildungsangebot, und das aus folgenden Gründen: Es gibt in unserer Region viele private Anbieter oder spezialisierte Unternehmen, welche fachlich einwandfreie Weiterbildungen in ihren Branchen anbieten. Wenn wir uns als Beispiel eine Social Media Schulung vornehmen, ist es für alle von Vorteil, diese Schulung bei einer Agentur oder einem speziellen Anbieter zu nutzen.

Vielen Dank für den spannenden Talk!

Im Gespräch:

Social Media Talk mit Tim Wiedemann

DANKE!

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