Steuern und Recht im WWW

Social Media Marketing – Der Talk – Dr. Jörg Lehr

Auf die Plätze – fertig – Post! Social Media Marketing ist für viele Unternehmen heutzutage unerlässlich und hilft ihnen bei der Erreichung ihrer Ziele. Doch wir wollen es genau wissen! Wie wird Social Media Marketing in Firmen eingesetzt und wo liegen die Schwerpunkte? Jedes Unternehmen kann sich von anderen differenzieren, sei es durch das Tätigkeitsfeld, die Mitarbeiter oder sonstige Besonderheiten.
Wir befragen Unternehmen nach ihrem Social Media Auftritt und wie sie diesen für sich nutzen. Heute im Gespräch Dr. Jörg Lehr von der Kanzlei Jörg Lehr, in MainzDas Steuerbüro in Mainz-Finthen engagiert derzeit 25 qualifizierte Steuerfachkräfte, Steuerberater und Rechtsanwälte in Sachen Steuern und Finanzen für seine Mandanten. Darüber hinaus ist die Kanzlei als Insolvenzverwalter tätig.

Im Hinblick auf Social Media gibt es viele verschiedene Möglichkeiten für ein Unternehmen zu werben. Aus welchen Gründen haben Sie sich für Facebook und Instagram entschieden, und was war der entscheidende Faktor, die „neuen“ Medien zu nutzen?

Das Internet und Social Media ist gerade für die junge Generation Dreh- und Angelpunkt für Ihre Informationsbeschaffung. Die Suche nach Stellenangeboten startet dort. Auch in unserem Beruf sind Steuerexperten und damit Fachkräfte rar gesät.

Verfolgen Sie mit dem Auftritt Ihrer Kanzlei eine vorab definierte Strategie bei der Nutzung der Kanäle (im Hinblick auf die Plattformen und Zielgruppen)?

Wir haben uns für Facebook und Instagram entschieden, weil wir uns auf diesen Plattformen den größten Adressatenkreis für unsere Personal Recruiting Maßnahmen erhoffen.

Der Facebook-Kanal Dr. Lehr ist schon seit vielen Jahren live und gewährt den Usern einen Einblick in das Kanzlei-Leben. Wie haben sich über die Jahre hinweg die Strategie, Inhalte bzw. der Umgang mit Social Media geändert?

Am Anfang unserer Aktivitäten haben wir über fachliche Inhalte berichtet. Heute nutzen wir Social Media um unser Kanzleileben nach Außen zu tragen und das Personal Recruiting zu unterstützen.

Social Media dient vielen Usern zur Aneignung von Wissen, sei es über das Tagesgeschehen, Politik oder Geschäftliches. In welcher Form begegnet Ihnen dieses Verhalten im daily business, der Betreuung und Beratung von Klienten ?

Auch unsere Mandanten nutzen selbstverständlich das Internet und Social Media. Gerade in Zeiten von Corona sind viele Halbwahrheiten über Corona Hilfen in Social Media gestreut worden. Dort waren viele Ratschläge zu finden, in welcher Höhe und für welche Ausgaben Corona Hilfen gewährt werden. Oft mussten wir unsere Mandanten darüber aufklären, dass die behauptete Unterstützung aufgrund der FAQ zu den Corona Hilfen nicht gewährt werden können.

Hinsichtlich des digitalen Wandels gibt es spürbare Veränderungen in der Gesellschaft und vor allem der Wirtschaft. Wo sehen Sie diesbezüglich die Branche Steuerberatung/ Rechtsberatung in 10-20 Jahren?

In der Steuerberatung wird es sicher gerade im Bereich der Buchführung erhebliche digitale Automatisierungen geben. Aber der Mensch wird immer prüfend und korrigierend die Prozeße begleiten müssen. Für die Steuerberatung werden neue Tätigkeiten hinzukommen, die nicht digital ersetzt werden können. Dazu gehören die Betriebswirtschaftliche Beratung, Hilfestellung bei staatlichen Unterstützungsmaßnahmen (z.B. Corona Hilfen), Transparenzregister, DSGVO, usw. Ich vertraue der deutschen Politik, die immer neue Beratungsfelder schafft, in denen unsere Fachkompetenz gefragt ist. 😉

Wenn wir kurz bei der Steuerberatung bleiben: Was sind Ihrer Meinung nach die besten Tipps für Start-up-Unternehmen, die frisch auf den Markt drängen?

Start-Up Unternehmen sollten sich von Anfang an steuerlich beraten lassen und diese Aufgaben nicht aus Kostengründen selbst übernehmen. Andernfalls kann die Fehlerbeseitigung oft teuer werden und nicht gezahlte Steuern oder Sozialabgaben können den Anfang vom Ende bedeuten. Eine vorausschauende Planung der Steuerzahlung gehört zu einer solchen fachlichen Begleitung. Zu guter Letzt sollten Investitionen nur erfolgen, wenn diese betriebswirtschaftlich sinnvoll sind. Die Steuerersparnis darf regelmäßig nicht der ausschlaggebende Grund für eine Investition sein.

Zur Zeit der Corona- Pandemie mussten viele Mitarbeiter ins Homeoffice wechseln, wie sind Sie als Arbeitgeber mit der Situation umgegangen?

Jeder Mitarbeiter hatte Ende März 2020 einen eingerichteten Homeoffice Platz zur Verfügung. Um die Übergabe der Bearbeitungsunterlagen für die Mandanten zu ermöglichen, die noch nicht digital mit uns zusammenarbeiten, arbeiteten die Mitarbeiter 1-2 Tage wöchentlich in der Kanzlei im Einzelzimmer. Auch die Ansprechpartner unserer Auszubildenen waren an den Tagen präsent, an denen keine Berufsschule war, um die Ausbildung zu gewährleisten. In der Zeit nach Corona werden sicher die Mitarbeiter wieder zum größten Teil in der Kanzlei vor Ort arbeiten. Das Homeoffice wird aber weiterhin zu unserem Arbeitsalltag gehören.

Neben der pandemischen Lage gibt es weiterhin den Fachkräftemangel, welcher der deutschen Wirtschaft zu schaffen macht. Was könnten interessante Änderungen sein, um gerade das Steuerberaterwesen für den Nachwuchs attraktiv zu gestalten?

Aufgrund des Fachkräftemangels suchen sich die Mitarbeiter die Arbeitgeber aus und nicht umgekehrt. Die Steuerberater und ihre Berufsvertretung müssen sich beim Nachwuchs bewerben und die Vorteile des Berufs herausstellen: Weiterbildungsmöglichkeiten ohne
Studium zum Steuerberater, Eigenverantwortlichkeit, Mandantenkontakt, bessere Verdienstmöglichkeiten schaffen.

Vielen Dank für den spannenden Talk!

Im Gespräch:

Social Media Marketing - Der Talk - Dr. Jörg Lehr

DANKE!

Rückruf anfordern

Besuchen Sie uns auch gerne auf unseren Social Kanälen :-)